Kreuzwertheim. Mit einem stark verjüngten Team und zahlreichen neuen Gesichtern geht Kreuzwertheims CSU in die Gemeinderatswahlen am 16. März kommenden Jahres. Eine Mitgliederversammlung nominierte am Dienstagabend im Landgasthof "Franz" eine Liste aus sechs Frauen und zehn Männern mit einem Durchschnittsalter von rund 38 Jahren. An der Spitze steht mit Günter Kohrmann der amtierende Fraktionssprecher. Auch Isolde Franz bewirbt sich erneut. Als Ortssprecher von Unterwittbach gehört Matthias Nickel dem Gemeinderat bislang ohne Stimmrecht an.

Nach der Begrüßung durch Isolde Franz lobte der scheidende Erste Bürgermeister Horst Fuhrmann die Arbeit der Ortsverbandsvorsitzenden.
Um Fuhrmanns Nachfolge bewirbt sich bekanntlich als gemeinsamer Kandidat von CSU und der Freien Wählervereinigung der Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft, Klaus Thoma.
Auf den künftigen Bürgermeister und den neuen Gemeinderat komme eine gehörige Portion an Arbeit und Verantwortung zu, sagte er in seinem kurzen Grußwort. "Dem stellen wir uns."

Die designierte Kandidatin der CSU im Main-Spessart-Kreis für das Amt des Landrates oder im Falle ihrer Wahl der Landrätin, Sabine Sitter, nutzte die Gelegenheit, sich den rund 35 Anwesenden vorzustellen.

Sie sprach von den großen Herausforderungen im Landkreis und hoffte, dass man das Vertrauen, das der CSU bei den Landtags- und Bundestagswahlen entgegengebracht worden sei, auch bei den Kommunalwahlen erfahren könne.

Für die CSU sei es wichtig, bei der Wahl des Landrates eine Alternative zu bieten. 30 Jahre, in denen die Freien Wähler dieses Amt besetzten, "sind eigentlich ausreichend. Es ist Zeit für einen Kurswechsel".

Fraktionssprecher Günter Kohrmann beleuchtete Aussagen im Wahlprogramm seiner Partei aus dem Jahr 2009 und deren Umsetzung in der zu Ende gehenden Wahlperiode. Dabei kamen der Ausbau des Bürgerservices im Rathaus, eine Haushaltsführung mit Augenmaß, die Sanierung der Kindergärten und die Schaffung von Krippenplätzen, die angestrebte Feld- und Waldflurbereinigung, aber auch die Neugestaltung des Mainvorlandes und die Ortssanierung oder die Unterstützung von Vereinen und Kirchen zur Sprache.

In den vergangenen Wahlperioden habe man das Programm, so Kohrmann, immer mit dem jeweiligen Bürgermeister respektive dem Bewerber um das Amt abgestimmt. Da man in den nächsten sechs Jahren keinen eigenen Bürgermeister stellen werde, sei dies schwieriger.

Mit Worten des Dankes und der Anerkennung wurden dann die Mandatsträger bedacht, die nicht mehr kandidieren. Dies sind Gerhard Lusiardi, Dieter Zimmermann und Eberhard Roth.

Mit den an diesem Abend zu nominierenden Bewerberinnen und Bewerbern aus allen Ortsteilen sah Kohrmann die CSU gut aufgestellt. "Wenn ich sagen würde, die Kandidaten sind uns nachgelaufen, würde ich angeben", ließ Isolde Franz einen Einblick in die Suche zu. "Einige kamen von sich aus, mit anderen mussten intensive Gespräche geführt werden."

Unter der Leitung von Bezirksrat Johannes Sitter ging es dann "ans Eingemachte". Zunächst wurden, immer einmütig, die jeweiligen Formalien erledigt. Darunter war, in einem Fall, auch die in geheimer Abstimmung erfolgte Aufhebung der eigentlich einzuhaltenden "Schutzfrist", in der neue Parteimitglieder nicht abstimmen dürfen.

In der sich anschließenden Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge beschränkten sich die meisten, die einen mehr, die anderen weniger ausführlich auf die eigene Person, das familiäre Umfeld und das Engagement in Vereinen und Organisationen. Manche nahmen auch zu ihrer Motivation für die Bewerbung um ein Gemeinderatsmandat Stellung. Ausnahmslos alle bekundeten, sich auf eine Zusammenarbeit mit Klaus Thoma zu freuen.

Untereinander hatten sich die sechs Frauen und zehn Männer auf eine Listenreihenfolge geeinigt (siehe separate Info), wobei bei der CSU aus Tradition schon seit langem gilt, dass zunächst einem Bewerber oder einer Bewerberin aus Kreuzwertheim ein(e) solche(r) aus einem Ortsteil folgt.

Der frühere langjährige Gemeinderat und Ortsverbandsvorsitzende Walter Jeßberger gratulierte den nominierten Kandidatinnen und Kandidaten "zum Überwinden der ersten Hürde", mahnte aber, "die nächste wird wahrscheinlich schwieriger". Mit der scherzhaften Aussage, das sei "fast ein wenig beängstigend" freute er sich über den Frauenanteil.

Bürgermeisterkandidat Klaus Thoma wünschte sich, dass sein Motto "mit Herz und Verstand" auch für die Bewerberliste der CSU gelten möge. ek

Originalartikel: http://www.fnweb.de/region/main-tauber/kulsheim/viele-neue-gesichter-und-auch-stark-verjungt-1.1303287

 

Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 28.11.2013

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